Trauer um erste Gastprofessur "Theologie interkulturell" am FB 07

Nachruf Benézét Bujo – Gründervater und Sprachrohr afrikanischer Theologie

Benézét Bujo ist am 9. November in Fribourg gestorben. Er ist uns hier ohnehin gegenwärtig: Bujo hatte 1985 die erste Gastprofessur „Theologie interkulturell“ am Fachbereich Katholische Theologie der Goethe Universität inne. Geboren am 4. April 1940 in Zaire, hat er dort Theologie und Philosophie studiert, in Würzburg 1978 promoviert und 1983 habilitiert. Neben vielen Gastprofessuren in Europa und in Afrika war er 1978–1988 Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Kinshasa und 1989–2010 Professor für Moraltheologie, Sozialethik und afrikanische Theologie an der Universität Fribourg/Schweiz. Seine Forschungen zur afrikanischen Theologie hat er über viele Jahrzehnte weiter ausgebaut, sodass afrikanische Theologinnen und Theologen sich zunehmend auf ihn als Autorität berufen und er zum Sprachrohr afrikanischer Theologie geworden ist. So prägte er Generationen von Theologinnen und Theologen im globalen Süden.

Wir trauern um Benézét Bujo, einen großen Denker und visionären Theologen.

Für eine ausführliche Würdigung bedanken wir uns bei Prof. em. Hans Kessler: Nachruf

Theologie interkulturell begrüßt Rodrigue Naortangar

Thi: Wintersemester 2023/2024


Wir freuen uns im Rahmen von Theologie interkulturell (Thi) den tschadischen Theologen und Jesuiten Dr. Rodrigue Mianro Naortangar bei uns willkommen zu heißen. Naortangar arbeitet am Institut de Théologie de la Compagnie de Jésus (ITCJ) in Abidjan, Elfenbeinküste. Er promovierte im Bereich der systematischen Theologie zu dem Thema „Offenbarung interkulturell. Die dogmatische Konstitution 'Dei verbum' im Dialog mit dem Christus Modell von Fabien Eboussi Boulaga“. In seinen derzeitigen Forschungen beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Situation christlicher und anderer religiösen Gemeinschaften in der Sahel-Zone. Im aktuellen Wintersemester 23/24 wird er drei Lehrveranstaltungen zu diesem Thema anbieten: Seine Vorlesung trägt den Titel „Identität(en) im Konflikt. Christliche Gemeinschaften in der Sahelzone“. In dem  dazugehörige Begleitseminar „Religionsgemeinschaften in der Sahelzone: Aktuelle Entwicklungen“ wird das Thema vertieft. Zusätzlich wird eine Masterclass in Form eines Blockseminars angeboten: „Revelation – interreligious and intercultural? Christian and Muslim Approaches in African Contexts“. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Rodrigue Naortangar, auf viele Denkanstöße und spannende Diskussionen.

Genauere Informationen zur Vorlesung finden Sie hier.

Genauere Informationen zum Seminar finden Sie hier.

Genauere Informationen zur Masterclass finden Sie hier.

Rückblick Wintersemester 2022/23

Im Rahmen des diesjährigen Theologie interkulturell Programms durften wir Professorin Josée Ngalula bei uns begrüßen. Professorin Ngalula ist Ordensschwester der Sisters of Saint Andrew, hat an der Katholischen Universität von Lyon in der Theologie promoviert und lebt in Kinshasa, Kongo. Dort lehrt sie an der Katholischen Universität. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte umfassen (unter anderem) Religion im Kontext von Gewalt, Afrikanische Theologien, Fundamentaltheologie und Christliche Lexikologie. Professorin Ngalula wird von Oktober bis Ende November am Fachbereich 07 lehren. Ihre Vorlesung trug den Titel "On violence and power, Theological perspectives in African Church context" und ihre Seminare beschäftigten sich mit "Rape as a weapon of war" und "New religious movements of Africa exported to Europe" . Wir bedanken uns für diese inspirierende Zusammenarbeit und die spannenden Impulse und Perspektiven von Professorin Ngalula.


Weitere Informationen finden Sie unter "Aktuelles" (siehe unten).


Rückblick Wintersemester 2020/2021

Im Rahmen der Themenwoche Theologie interkulturell unter dem Motto „Christentum im Nahen Osten“ mit unserer diesjährigen Gastdozentin Dr. Viola Raheb (Universität Wien) fanden vom 18. bis zum 21. Januar Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten statt. Die Hybridveranstaltungen sind jetzt auf unserem YouTube-Kanal abrufbar. Untenstehend sind die einzelnen Veranstaltungen verlinkt.


Weitere Informationen zu den Inhalten der Themenwoche und die Infoflyer zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie hier.     

Herzlich willkommen bei Theologie interkulturell!


Seit 1985 bildet Theologie interkulturell einen Schwerpunkt von Forschung und Lehre am Fachbereich Katholische Theologie, der in den vergangenen Jahrzehnten von Prof. Dr. Thomas Schreijäck verantwortet und erfolgreich etabliert wurde. Derzeit liegt die Verantwortung für Theologie interkulturell bei der Professur für Religionstheologie und Religionswissenschaft.

Das Programm „Theologie interkulturell“ wird jährlich im Wintersemester angeboten. Es werden Probleme der Inkulturation von Christentum, Kirche und Theologie in einem außereuropäischen Kulturkreis („Kultur“ hier in einem umfassenden Sinn verstanden) sowie Probleme der interkulturellen und interreligiösen Kommunikation behandelt. Neben anderen Formen des Austausches und der Zusammenarbeit gehört zu den Aufgaben der Gastprofessur beispielsweise:

  • eine öffentliche Vortragsreihe,
  • ein gemeinsames Seminar mit Mitgliedern des Fachbereichs,
  • ein Oberseminar für Doktorandinnen und Doktoranden.

Weiter unten auf dieser Seite finden sie alle vorangegangenen Gastdozenturen und ihre jeweiligen Vorlesungsreihen.

Aktuelles


Thi-Veranstaltung im Haus am Dom am kommenden Donnerstagabend

Soirée am Dom

Gerechtigkeit zuerst!

Christlicher Glauben und Frieden in der Sahelzone Afrikas

Do 30. November 2023, 19:30–21:30 Uhr

Die afrikanische Sahelzone ist voller Konflikte. Christliche Theologie spielt in den Ländern des muslimisch geprägten Sahel am Rand der Sahara eine Nebenrolle. Doch kann sie angesichts von Armut, Migration, Terrorismus und Neokolonialismus konkret wirken. Der im Tschad geborene Jesuit Dr. Rodrigue Naortangar reflektiert dies. Er fragt nach dem Friedenspotential christlicher Vermittlungen. Theologie interkulturell; praktisch und lebensnah!

  • Dr. Naortangar (Abidjan/Cote d'Ivoire), Gastprofessor des Studienprogramms „Theologie Interkulturell“ an der Goethe-Universität, Frankfurt
  • Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick, Goethe-Universität, Frankfurt
  • Dr. Marco Mörschebacher, katholisches Hilfswerk Missio, Aachen

Weitere Informationen finden Sie unter: Haus am Dom




Weitere Informationen folgen in Kürze. 


Thi-Veranstaltung im Haus am Dom am kommenden Donnerstagabend

Soirée am Dom

Gerechtigkeit zuerst!

Christlicher Glauben und Frieden in der Sahelzone Afrikas

Do 30. November 2023, 19:30–21:30 Uhr

Die afrikanische Sahelzone ist voller Konflikte. Christliche Theologie spielt in den Ländern des muslimisch geprägten Sahel am Rand der Sahara eine Nebenrolle. Doch kann sie angesichts von Armut, Migration, Terrorismus und Neokolonialismus konkret wirken. Der im Tschad geborene Jesuit Dr. Rodrigue Naortangar reflektiert dies. Er fragt nach dem Friedenspotential christlicher Vermittlungen. Theologie interkulturell; praktisch und lebensnah!

  • Dr. Naortangar (Abidjan/Cote d'Ivoire), Gastprofessor des Studienprogramms „Theologie Interkulturell“ an der Goethe-Universität, Frankfurt
  • Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick, Goethe-Universität, Frankfurt
  • Dr. Marco Mörschebacher, katholisches Hilfswerk Missio, Aachen

Weitere Informationen finden Sie unter: Haus am Dom




Weitere Informationen folgen in Kürze. 


Veröffentlichungen

Veröffentlichungen

Schreijäck, Thomas & Serikov, Vladislav: Das Heilige interkulturell. Ostfildern: Grünewald 2017.

Eine Liste mit vorangegangenen Publikationen finden Sie hier:

Veranstaltungsarchiv

2021 Querschnitte. Theologie interkulturell angesichts aktueller globaler Herausforderungen (Ringvorlesung) 

2020 Christentum im Nahen Osten (Dr. Viola Raheb)

2019 - 25 Jahre Regenbogen-Nation. Eine Bestandsaufnahme aus theologischer Perspektive (Dr. Boniface Mabanza Bambu, DR Kongo)

2018 - Das Land der Zukunft kehrt um: Religiöse Ambiguitäten in Brasilien 50 Jahre nach Medellín (Dr. Leandro Luis Bedin Fontana, Brasilien)

2017 - Wandel religiöser Identitäten in einer globalisierten Welt. Annäherungen in indisch-interkultureller Perspektive (Prof. Dr. Felix Wilfred, Indien)

2016Das Prinzip der "Harmonie" in den Religionen Japans. Herausforderungen und Perspektiven (Prof. Dr. Haruko K. Okano, Japan)

2015 - Die Religionen in der globalen Zivilgesellschaft. Eine ASIEN-PAZIFIK-Perspektive (Prof. Dr. Dr. John D'Arcy May, Australien)

2014 - Tajimat Pujút /„gut leben“. Prophetischer Einspruch und Anspruch aus Amazonien im Zeitalter der Globalisierung (Dr. Birgit Weiler, Peru)

2013 - Wieder einmal. Das Markusevangelium aus Amerika (Prof. Dr. Leif E. Vaage, Kanada)

2012 - Ästhetik und Theologie. Eine interkulturelle hindu-christliche Perspektive (Prof. Dr. Anand Amaladass, Indien)

2011 - Das Leben bejahen. Elemente einer Theologie des Lebens aus kongolesischer Perspektive (Dr. Boniface Mabanza, Kongo)

2010 - Religion und Theologie im andinen Kontext Lateinamerikas (Prof. Dr. Josef Estermann, Bolivien)

2009 - Ein Blick in dier Werkstatt der chinesisch-christlichen Theologie (Prof. Dr. Dr. Luis Gutheinz SJ, Taiwan)

2008 - Theologie und Kirche Lateinamreikas auf dem Weg. Stolpersteine und Wegmarken diesseits von Medellín und jenseits von Aparecida (Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paulo Suess, Brasilien)

2007 - Christentum und chinesische Kultur: eine spannungsvolle Begegnung (Prof. Dr. Maria Ko Ha Fong, China)

2006 - Christliche Spiritualität im indischen Kontext. Der Beitrag einer Minderheitenreligion zum interreligiösen Lernen (Prof. Dr. Clemes Mendonca, Indien)

2005 - Kreolische Kultur und Religion in Mauritius (Prof. Dr. Danielle Palmyre-Florigny, Mauritius)

2004 - "Menschen der Erde": Tradition und Utopie - Das Volk der Mapuche in Chile vor den Herausforderungen der Globalisierung (Prof. Dr. Fernando Diaz, Chile)

2003Einheit in der Vielfalt der Religionen. Zwischen Babel und Pfingsten - eine indische Vision (Prof. Dr. Francis X. D'Sa SJ, Indien)

2002 - Religionen und Frauen in Asien. Wege zu einer lebensfördernden Spiritualität (Prof. Dr. Mary John Mananzan OSB, Philippinen)

2001 - Afrikanische Mythen, Riten und Lebensformen in der Begegnung mit Islam, Christentum und Moderne - Das Beispiel Kamerun (Prof. Dr. Nazaire Bitoto Abeng, Kamerun)

2000- China im Wandel - Kultur und Religionen Chinas und das Christentum (Prof. Dr. Luis Gutheinz SJ, Taiwan)

1999 - Zusammenprall der Kulturen und Religionen - Das Beispiel Sri Lanka (Prof. Dr. Seemampillai J. Emmanuel, Sri Lanka)

1998 - Weltweit entwurzelt. Das Inkulturationsparadigma auf dem Prüfstand - Lateinamerika und Brasilien vor den Herausforderungen des XXI. Jahrhunderts (Prof. Dr. Dr. h.c. Paulo Suess, Brasilien)

1997 - Afrikanische Kulturen und christlicher Glaube in Nigeria - Eine Gesellschaft im Übergang (Prof. Dr. Obiora F. Ike, Nigeria)

1996 - An den Ufern des Ganges - Neue Aufbrüche der Theologie in Indien (Prof. Dr. Felix Wilfred, Indien)

1995 - Abschied vom Gott der Europäer - Auf dem Weg zu einer neuen Katholizität (Prof. Dr. Robert Schreiter, USA)

1994 - Christliche Theologie im japanischen Kontext (Prof. Dr. Haruko K. Okano, Japan)

1993 - Christliche Theologie im Kontext des Islam (Prof. Dr. Louis J. Mascarenhas, Pakistan)

1992 - 1492 - Die Entdeckung Amerikas oder die "Verdeckung des Anderen"? (Prof. Dr. Enrique Dussel, Mexiko)

1991 - Russland und das Christentum (Prof. Dr. Wladimir Iwanow, Russland)

1990 - Das kosmische Jen - Eine Begegnung von Christentum und Konfuzianismus (Prof. Dr. Thaddaeus T'ui chieh Hang, Taiwan)

1989 - Theologie der Befreiung in Lateinamerika (Prof. Dr. Juan Carlos Scannone, Argentinien)

1988 - Theologie im Pazifik (Prof. Dr. Dr. John D'Arcy May, Australien)

1987 - Christliche Theologie im Kontext philippinischer Kultur und Gesellschaft (Prof. Dr. Benigno P. Beltran, Philippinen)

1986 - Christliche Theologie im Kontext indischer Hochreligion (Prof. Francis X. D'Sa SJ, Indien)

1985 - Afrikanische Theologie in ihrem gesellschaftlichen Kontext (Prof. Dr. Bénézet Bujo, Kongo)

2021 Querschnitte. Theologie interkulturell angesichts aktueller globaler Herausforderungen (Ringvorlesung) 

2020 Christentum im Nahen Osten (Dr. Viola Raheb)

2019 - 25 Jahre Regenbogen-Nation. Eine Bestandsaufnahme aus theologischer Perspektive (Dr. Boniface Mabanza Bambu, DR Kongo)

2018 - Das Land der Zukunft kehrt um: Religiöse Ambiguitäten in Brasilien 50 Jahre nach Medellín (Dr. Leandro Luis Bedin Fontana, Brasilien)

2017 - Wandel religiöser Identitäten in einer globalisierten Welt. Annäherungen in indisch-interkultureller Perspektive (Prof. Dr. Felix Wilfred, Indien)

2016Das Prinzip der "Harmonie" in den Religionen Japans. Herausforderungen und Perspektiven (Prof. Dr. Haruko K. Okano, Japan)

2015 - Die Religionen in der globalen Zivilgesellschaft. Eine ASIEN-PAZIFIK-Perspektive (Prof. Dr. Dr. John D'Arcy May, Australien)

2014 - Tajimat Pujút /„gut leben“. Prophetischer Einspruch und Anspruch aus Amazonien im Zeitalter der Globalisierung (Dr. Birgit Weiler, Peru)

2013 - Wieder einmal. Das Markusevangelium aus Amerika (Prof. Dr. Leif E. Vaage, Kanada)

2012 - Ästhetik und Theologie. Eine interkulturelle hindu-christliche Perspektive (Prof. Dr. Anand Amaladass, Indien)

2011 - Das Leben bejahen. Elemente einer Theologie des Lebens aus kongolesischer Perspektive (Dr. Boniface Mabanza, Kongo)

2010 - Religion und Theologie im andinen Kontext Lateinamerikas (Prof. Dr. Josef Estermann, Bolivien)

2009 - Ein Blick in dier Werkstatt der chinesisch-christlichen Theologie (Prof. Dr. Dr. Luis Gutheinz SJ, Taiwan)

2008 - Theologie und Kirche Lateinamreikas auf dem Weg. Stolpersteine und Wegmarken diesseits von Medellín und jenseits von Aparecida (Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paulo Suess, Brasilien)

2007 - Christentum und chinesische Kultur: eine spannungsvolle Begegnung (Prof. Dr. Maria Ko Ha Fong, China)

2006 - Christliche Spiritualität im indischen Kontext. Der Beitrag einer Minderheitenreligion zum interreligiösen Lernen (Prof. Dr. Clemes Mendonca, Indien)

2005 - Kreolische Kultur und Religion in Mauritius (Prof. Dr. Danielle Palmyre-Florigny, Mauritius)

2004 - "Menschen der Erde": Tradition und Utopie - Das Volk der Mapuche in Chile vor den Herausforderungen der Globalisierung (Prof. Dr. Fernando Diaz, Chile)

2003Einheit in der Vielfalt der Religionen. Zwischen Babel und Pfingsten - eine indische Vision (Prof. Dr. Francis X. D'Sa SJ, Indien)

2002 - Religionen und Frauen in Asien. Wege zu einer lebensfördernden Spiritualität (Prof. Dr. Mary John Mananzan OSB, Philippinen)

2001 - Afrikanische Mythen, Riten und Lebensformen in der Begegnung mit Islam, Christentum und Moderne - Das Beispiel Kamerun (Prof. Dr. Nazaire Bitoto Abeng, Kamerun)

2000- China im Wandel - Kultur und Religionen Chinas und das Christentum (Prof. Dr. Luis Gutheinz SJ, Taiwan)

1999 - Zusammenprall der Kulturen und Religionen - Das Beispiel Sri Lanka (Prof. Dr. Seemampillai J. Emmanuel, Sri Lanka)

1998 - Weltweit entwurzelt. Das Inkulturationsparadigma auf dem Prüfstand - Lateinamerika und Brasilien vor den Herausforderungen des XXI. Jahrhunderts (Prof. Dr. Dr. h.c. Paulo Suess, Brasilien)

1997 - Afrikanische Kulturen und christlicher Glaube in Nigeria - Eine Gesellschaft im Übergang (Prof. Dr. Obiora F. Ike, Nigeria)

1996 - An den Ufern des Ganges - Neue Aufbrüche der Theologie in Indien (Prof. Dr. Felix Wilfred, Indien)

1995 - Abschied vom Gott der Europäer - Auf dem Weg zu einer neuen Katholizität (Prof. Dr. Robert Schreiter, USA)

1994 - Christliche Theologie im japanischen Kontext (Prof. Dr. Haruko K. Okano, Japan)

1993 - Christliche Theologie im Kontext des Islam (Prof. Dr. Louis J. Mascarenhas, Pakistan)

1992 - 1492 - Die Entdeckung Amerikas oder die "Verdeckung des Anderen"? (Prof. Dr. Enrique Dussel, Mexiko)

1991 - Russland und das Christentum (Prof. Dr. Wladimir Iwanow, Russland)

1990 - Das kosmische Jen - Eine Begegnung von Christentum und Konfuzianismus (Prof. Dr. Thaddaeus T'ui chieh Hang, Taiwan)

1989 - Theologie der Befreiung in Lateinamerika (Prof. Dr. Juan Carlos Scannone, Argentinien)

1988 - Theologie im Pazifik (Prof. Dr. Dr. John D'Arcy May, Australien)

1987 - Christliche Theologie im Kontext philippinischer Kultur und Gesellschaft (Prof. Dr. Benigno P. Beltran, Philippinen)

1986 - Christliche Theologie im Kontext indischer Hochreligion (Prof. Francis X. D'Sa SJ, Indien)

1985 - Afrikanische Theologie in ihrem gesellschaftlichen Kontext (Prof. Dr. Bénézet Bujo, Kongo)

Zur Geschichte von Theologie interkulturell

Der Fachbereich Katholische Theologie und alle Mitglieder des ehemaligen Vereins Theologie interkulturell e.V. danken Herrn Prof. Dr. Thomas Schreijäck herzlich für seine jahrelange engagierte Arbeit für Theologie interkulturell. An dieser Stelle finden Sie in Kürze eine ausführliche Würdigung Herrn Prof. Dr. Schreijäcks.

Als 1. Vorsitzender von „Theologie interkulturell e.V.“ begrüße ich Sie sehr herzlich und danke Ihnen für Ihr Interesse an unserem interdisziplinären Forschungs- und Lehrprojekt am Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

„Theologie interkulturell“ feierte im Studienjahr 2014/2015 sein 30-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums erschien die Broschüre „30 Jahre Theologie interkulturell“, die informativ und anschaulich einen Überblick über die drei vergangenen Jahrzehnte der Arbeit von „Theologie interkulturell“ gibt (siehe Publikationen). Sie dokumentiert eine in vielfacher Hinsicht außergewöhnliche Erfolgsgeschichte seit der Gründung des Fachbereichs  Katholische Theologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main im Jahr 1985. Unser Jubiläum fällt mit dem 100jährigen Gründungsjubiläum der Goethe-Universität und mit dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren zusammen. Ohne diese beiden Referenzen wäre „Theologie interkulturell“ in der hier dokumentierten Geschichte nicht denkbar. Wir freuen uns sehr über zahlreiche und wichtige Kontakte sowie wertvolle Freundschaften, die im Laufe der vielen Jahre entstanden sind und zu Kooperationen auf Universitäten, Nationen und Kontinente überschreitender Ebene geführt haben, sowie über die damit in Verbindung stehenden eindrucksvollen Forschungsergebnisse.

Im Gründungsjahr von „Theologie interkulturell“ 1985 klangen sowohl Titel als auch Anliegen dieses Forschungsschwerpunkts noch exotisch und für manche sogar riskant. Heute wird angesichts fortschreitender Globalisierungsprozesse und weltweiter Verstöße gegen die grundlegenden Gebote von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wohl kaum jemand die Bedeutung und Dringlichkeit des interkulturellen und interreligiösen Dialogs in Frage stellen. 

Religiöser Glaube, theologisches Denken und solidarisches Handeln aus einer religiösen Grundüberzeugung heraus sind nicht auf ein Christentum westlich-europäischen Zuschnitts begrenzt. Über den Zeitraum von drei Jahrzehnten hat sich „Theologie interkulturell“ zu einem die theologischen Disziplinen umgreifenden und durchdringenden Programm in Forschung und Lehre entwickelt, das so in Deutschland noch immer einmalig ist und von Anfang an zentral zum Standortprofil des Fachbereichs Katholische Theologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main beigetragen hat.

„Theologie interkulturell“ unternimmt den Versuch, auf der Ebene akademisch betriebener Theologie einen Lernprozess anzustoßen, der nicht nur die Forschung in den unterschiedlichen theologischen Fächern betrifft, sondern auch Studierende von Anfang an dafür sensibilisiert, dass religiöser Glaube, theologisches Denken und solidarisches Handeln aus einer religiösen Grundüberzeugung heraus nicht auf ein Christentum westlich-europäischen Zuschnitts begrenzt sind und weltweite Interdependenzen nicht nur auf der Ebene des Marktes bestehen. Das Projekt intendiert die Öffnung für die Spiritualität, Religiosität und für die Art und Weise des Theologietreibens von Frauen und Männern in anderen kulturellen Kontexten – nicht etwa, um die eigene Tradition zu verwerfen, vielmehr um den weltkirchlichen Horizont in Forschung und Lehre mit einer gewissen Selbstverständlichkeit einzubeziehen und so den eigenen theologischen Horizont zu erweitern. 

Unser Forschungs- und Lehrprojekt lebt von dem Engagement der Beteiligten, von Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Um es auch in Zukunft erfolgreich weiterführen zu können, sind wir besonders auf finanzielle Förderung angewiesen. Ich möchte Sie dazu einladen, sich über Geschichte und Anliegen von „Theologie interkulturell“, die mittlerweile 30 bisherigen Gastprofessorinnen und Gastprofessoren und ihre Arbeiten sowie über die interdisziplinär und interkulturell angelegten Forschungsprojekte und Symposien seit der Gründung von „Theologie interkulturell“ und ebenso über den das Projekt tragenden Verein und seine Fördermöglichkeiten auf unserer Homepage zu informieren.

Ich wünsche Ihnen eine reichmachende Reise durch drei Dekaden „Theologie interkulturell“!

Prof. Dr. Thomas Schreijäck

Como presidente de “Theologie interkulturell" e.V. les agradezco su interés por el proyecto interdisciplinario de la Facultad de Teología Católica de la Universidad“ Johann Wolfgang Goethe“ en Francfort del Meno.

En el año académico 2014/2015 “Theologie interkulturell” celebró su trigésimo aniversario. Con motivo de este acontecimiento se publicó el folleto, “Treinta Años de Theologie interkulturell” en el cual se ofrece, de una manera informativa e ilustrativa, una visión panorámica del trabajo de “Theologie interkulturell” en las pasadas tres décadas. Este folleto documenta desde diversos puntos de vista el exitoso devenir de nuestro proyecto, desde su fundación en 1985 en el seno de la facultad de Teología Católica de la Universidad J.W. Goethe en Francoforte del Meno. Nuestro aniversario coincide con el centenario de la fundación de la Universidad J.W. Goethe y con el cincuentenario de la clausura del Concilio Vaticano II. Sin estas dos referencias no sería concebible el desarrollo de “Theologie interkulturell” en la historia aquí documentada. 

A lo largo de las tres décadas de vida de este proyecto hemos ido acumulando innumerables contactos de importancia y sobre todo amistades muy valiosas lo cual es motivo de entusiasmo y alegría pues todos ellos nos han llevado a establecer vínculos de cooperación con universidades, naciones y continentes, mismos que, a su vez, han fructificado en investigaciones con resultados impresionantes.

Cuando en 1985 se fundó “Theologie interkulturell”, a algunos les aparecía el título y los objetivos del proyecto como algo exótico; para otros, incluso, era un proyecto arriesgado. Hoy en día, sin embargo, ante los procesos progresivos de globalización y las violaciones a nivel mundial de los principios elementales de justicia, paz y conservación de la creación, nadie cuestiona más el significado y la perentoriedad del diálogo intercultural e interreligioso.

Durante estas tres décadas pasadas, “Theologie interkulturell” se ha desarrollado como un programa comprensivo en la investigación y en la enseñanza que impregna y atraviesa todas las disciplinas teológicas, lo cual es todavía único en Alemania y decisivo para el perfil académico de la facultad de Teología Católica de la Universidad de Francoforte del Meno.

“Theologie interkulturell” pretende impulsar al nivel de la teología académica un proceso educativo que no se limite solamente a la investigación en las diversas disciplinas teológicas, sino que sensibilice desde el principio a los estudiantes con respecto a que la fe, el pensamiento teológico y el compromiso solidario basado en una convicción religiosa no son exclusivos del cristianismo en Europa Occidental, además de que las interdependencias a un nivel global no sólo existen a nivel del mercado. El proyecto se abre a la espiritualidad, religiosidad y a la forma distintiva de hacer teología de hombres y mujeres de otros contextos culturales, esto no con la intención de negar la propia tradición sino con la pretensión de integrar, de una manera natural, al horizonte mundial de la iglesia en la enseñanza e investigación de la teología y de esta manera ampliar el propio horizonte teológico.

Nuestro proyecto educativo y de investigación vive gracias al compromiso de sus miembros, a sus cuotas y a las diversas donaciones exteriores. Para poder seguir sosteniendo este proyecto de manera exitosa en el futuro dependemos cada vez más de subsidios económicos. Quiero aquí invitarlos a informarse sobre la historia y los objetivos de “Theologie interkulturell”, así como acerca de los profesores invitados y sus trabajos, sobre los proyectos de investigación, simposios interdisciplinarios e intercambios culturales que se han llevado a cabo desde su fundación. También podrán informarse sobre la asociación que financia y fomenta el proyecto así como sobre las posibilidades de apoyo económico al mismo.

¡Les deseo un viaje enriquecedor a través de más de tres décadas de “Theologie interkulturell”!

Prof. Dr. Thomas Schreijäck


Am 13. Februar 1985 haben die Professoren der damaligen Wissenschaftlichen Betriebseinheit Katholische Theologie den Verein „Theologie interkulturell“ gegründet, um auf diese Weise die gleichzeitig ins Leben gerufene gleichnamige jährliche Gastdozentur „Theologie interkulturell“ finanzieren und organisieren zu können. 

Mit dieser Gründung sollten ernsthafte Konsequenzen aus neueren kirchlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen für die hierzulande übliche Gestalt von Theologie gezogen werden: vor allem aus der Eröffnung einer weltkirchlichen Perspektive (Gesamtkirche als Gemeinschaft von Ortskirchen) – gegenüber einer zentristischen und eurozentrischen Sicht der katholischen Kirche, aus der Wiederentdeckung der ganzheitlichen Verheißung und Sendung des christlichen Glaubens (Politische Theologie, Befreiungstheologie) – gegenüber einer fragwürdigen Jenseits- und Innerlichkeitszentriertheit, aus der Neuentdeckung der Zusammengehörigkeit von Religion und Kultur (Inkulturation) – gegenüber deren neuzeitlicher westlicher Aufspaltung und Isolierung und schließlich aus der Entdeckung der Realität einer Vielzahl von Religionen (Theologie als Religionstheologie) – gegenüber einem falschen Absolutheitsanspruch der Kirche und des Christentums. 

Was sich damals abgezeichnet hat, ist inzwischen zu einer noch dringlicheren Frage geworden: Die großen Konflikte des 20. Jahrhunderts haben den Charakter von planetarischen Bedrohungen angenommen: Ökologie, Nukleartechnik, Gentechnik, der Gesamtkomplex des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, Armut und die Frage nach sozialer Gerechtigkeit bei zunehmenden Konzentrations- und Globalisierungstendenzen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die grundlegende Frage verstärkt, wie es gelingen kann, über den eigenen eng begrenzten Rahmen des religiösen, kulturellen, gesellschaftlichen oder nationalen Eigeninteresses hinauszugehen und auch die Bedürfnisse der Anderen und des Anderen, vor allem der Armen und Unterdrückten, zu berücksichtigen. 

Ein solches Ziel universaler Solidarität setzt kommunikative Lernprozesse von Einzelnen, aber auch von Gruppen und Gesellschaften voraus. Welche Ressourcen stehen hier zur Verfügung? Gerade solchen tiefgehenden und umfassenden Bedrohungen des Menschseins kann nur in einer gemeinsamen Anstrengung gewehrt werden. Bedeutet diese gemeinsame Anstrengung zugleich die Nivellierung oder Abschaffung der vielen verschiedenen Lebensformen, Traditionen, Kulturen, Ethiken und Identitäten? Bedeutet eine solche gemeinsame Anstrengung den Verzicht auf die Problemlösungspotentiale, die die jeweiligen Kulturen und Religionen in ihrem gesellschaftlichen, geographischen, ökonomischen Kontext entwickelt haben? 

Für die okzidentale Kultur bedeutet dies jedenfalls zuerst die Aufklärung über ihren eigenen historischen, politischen und weltanschaulichen Ethnozentrismus. Diese spezifische Form von Partikularität beansprucht immer noch allgemeine Gültigkeit. Sie übersieht dabei die Notwendigkeit, einen Dialog mit anderen Kulturen und Religionen zu führen, was immer auch bedeutet, voneinander zu lernen. 

Deshalb wurde von Anfang an nicht von einer interkulturellen Theologie im Sinne einer alle Kulturen übergreifenden und von allen möglichen Kulturen angereicherten Theologie gesprochen. Die Arbeitshypothese von „Theologie interkulturell“ war viel vorsichtiger: „Theologie auf interkulturelle Weise treiben heißt einerseits, das zu denken, was fremde Erfahrungen mit dem Evangelium, also kulturell anders bestimmte Christen und Gemeinden, uns zu denken geben. Und andererseits bedeutet es, bei unserer theologischen Arbeit immer mit zu bedenken, was unsere Erfahrungen mit dem Evangelium kulturell anders bestimmten Christen und Gemeinden zu denken geben“ (Kessler/Siller 1986). 

Die interkulturelle Auseinandersetzung steht den Staaten der sog. „Ersten Welt“ nunmehr auch deswegen bevor, weil Migrationsbewegungen (sei es aus ökonomischen Gründen, sei es aus politischen und humanitären Gründen) soziale Konflikte, politische Konflikte, interkulturelle Konflikte und interreligiöse Konflikte verschärfen werden. Da die traditionellen europäischen Lösungsvorschläge für diese Konflikte: Modernisierung, Entwicklung, Integration fragwürdig geworden sind, beginnt die Suche nach neuen Wegen und Modellen, die zwischen universalistischen und partikularistischen Perspektiven miteinander. Bei aller Betonung des partikulären Charakters der Kultur und einer strikten Abweisung falscher Absolutheitsansprüche einer Kultur, Gesellschaft, Religion oder Nation hält „Theologie interkulturell“ – gegen jede postmoderne Mode – an der Einheit des Menschseins, an der Einheit der Wahrheit und Gerechtigkeit, an der Einheit des Glaubens und auch an der universalen Bedeutung der eigenen religiösen und kirchlichen Glaubenserfahrung fest. „Theologie interkulturell“ hat deshalb auch den Charakter einer wechselseitigen Kritik und eines engagierten Ringens, um auch auf diesem Weg der größeren Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes einen Raum in dieser heutigen Welt zu geben. 

Der Verein wurde 2019 aufgelöst. Gegenwärtig werden Projekte und Anliegen von Theologie interkulturell innerhalb des Fachbereichs Katholische Theologie neu strukturell verankert.

Die interkulturelle Auseinandersetzung steht den Staaten der sog. „Ersten Welt“ nunmehr auch deswegen bevor, weil Migrationsbewegungen (sei es aus ökonomischen Gründen, sei es aus politischen und humanitären Gründen) soziale Konflikte, politische Konflikte, interkulturelle Konflikte und interreligiöse Konflikte verschärfen werden. Da die traditionellen europäischen Lösungsvorschläge für diese Konflikte: Modernisierung, Entwicklung, Integration fragwürdig geworden sind, beginnt die Suche nach neuen Wegen und Modellen, die zwischen universalistischen und partikularistischen Perspektiven miteinander. Bei aller Betonung des partikulären Charakters der Kultur und einer strikten Abweisung falscher Absolutheitsansprüche einer Kultur, Gesellschaft, Religion oder Nation hält „Theologie interkulturell“ – gegen jede postmoderne Mode – an der Einheit des Menschseins, an der Einheit der Wahrheit und Gerechtigkeit, an der Einheit des Glaubens und auch an der universalen Bedeutung der eigenen religiösen und kirchlichen Glaubenserfahrung fest. „Theologie interkulturell“ hat deshalb auch den Charakter einer wechselseitigen Kritik und eines engagierten Ringens, um auch auf diesem Weg der größeren Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes einen Raum in dieser heutigen Welt zu geben. 

Der Verein wurde 2019 aufgelöst. Gegenwärtig werden Projekte und Anliegen von Theologie interkulturell innerhalb des Fachbereichs Katholische Theologie neu strukturell verankert.

Die Satzung des ehemaligen Vereins können Sie hier herunterladen.

Satzung des Vereins „Theologie interkulturell e.V.“

Der Fachbereich Katholische Theologie und alle Mitglieder des ehemaligen Vereins Theologie interkulturell e.V. danken Herrn Prof. Dr. Thomas Schreijäck herzlich für seine jahrelange engagierte Arbeit für Theologie interkulturell. An dieser Stelle finden Sie in Kürze eine ausführliche Würdigung Herrn Prof. Dr. Schreijäcks.

Als 1. Vorsitzender von „Theologie interkulturell e.V.“ begrüße ich Sie sehr herzlich und danke Ihnen für Ihr Interesse an unserem interdisziplinären Forschungs- und Lehrprojekt am Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

„Theologie interkulturell“ feierte im Studienjahr 2014/2015 sein 30-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums erschien die Broschüre „30 Jahre Theologie interkulturell“, die informativ und anschaulich einen Überblick über die drei vergangenen Jahrzehnte der Arbeit von „Theologie interkulturell“ gibt (siehe Publikationen). Sie dokumentiert eine in vielfacher Hinsicht außergewöhnliche Erfolgsgeschichte seit der Gründung des Fachbereichs  Katholische Theologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main im Jahr 1985. Unser Jubiläum fällt mit dem 100jährigen Gründungsjubiläum der Goethe-Universität und mit dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren zusammen. Ohne diese beiden Referenzen wäre „Theologie interkulturell“ in der hier dokumentierten Geschichte nicht denkbar. Wir freuen uns sehr über zahlreiche und wichtige Kontakte sowie wertvolle Freundschaften, die im Laufe der vielen Jahre entstanden sind und zu Kooperationen auf Universitäten, Nationen und Kontinente überschreitender Ebene geführt haben, sowie über die damit in Verbindung stehenden eindrucksvollen Forschungsergebnisse.

Im Gründungsjahr von „Theologie interkulturell“ 1985 klangen sowohl Titel als auch Anliegen dieses Forschungsschwerpunkts noch exotisch und für manche sogar riskant. Heute wird angesichts fortschreitender Globalisierungsprozesse und weltweiter Verstöße gegen die grundlegenden Gebote von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wohl kaum jemand die Bedeutung und Dringlichkeit des interkulturellen und interreligiösen Dialogs in Frage stellen. 

Religiöser Glaube, theologisches Denken und solidarisches Handeln aus einer religiösen Grundüberzeugung heraus sind nicht auf ein Christentum westlich-europäischen Zuschnitts begrenzt. Über den Zeitraum von drei Jahrzehnten hat sich „Theologie interkulturell“ zu einem die theologischen Disziplinen umgreifenden und durchdringenden Programm in Forschung und Lehre entwickelt, das so in Deutschland noch immer einmalig ist und von Anfang an zentral zum Standortprofil des Fachbereichs Katholische Theologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main beigetragen hat.

„Theologie interkulturell“ unternimmt den Versuch, auf der Ebene akademisch betriebener Theologie einen Lernprozess anzustoßen, der nicht nur die Forschung in den unterschiedlichen theologischen Fächern betrifft, sondern auch Studierende von Anfang an dafür sensibilisiert, dass religiöser Glaube, theologisches Denken und solidarisches Handeln aus einer religiösen Grundüberzeugung heraus nicht auf ein Christentum westlich-europäischen Zuschnitts begrenzt sind und weltweite Interdependenzen nicht nur auf der Ebene des Marktes bestehen. Das Projekt intendiert die Öffnung für die Spiritualität, Religiosität und für die Art und Weise des Theologietreibens von Frauen und Männern in anderen kulturellen Kontexten – nicht etwa, um die eigene Tradition zu verwerfen, vielmehr um den weltkirchlichen Horizont in Forschung und Lehre mit einer gewissen Selbstverständlichkeit einzubeziehen und so den eigenen theologischen Horizont zu erweitern. 

Unser Forschungs- und Lehrprojekt lebt von dem Engagement der Beteiligten, von Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Um es auch in Zukunft erfolgreich weiterführen zu können, sind wir besonders auf finanzielle Förderung angewiesen. Ich möchte Sie dazu einladen, sich über Geschichte und Anliegen von „Theologie interkulturell“, die mittlerweile 30 bisherigen Gastprofessorinnen und Gastprofessoren und ihre Arbeiten sowie über die interdisziplinär und interkulturell angelegten Forschungsprojekte und Symposien seit der Gründung von „Theologie interkulturell“ und ebenso über den das Projekt tragenden Verein und seine Fördermöglichkeiten auf unserer Homepage zu informieren.

Ich wünsche Ihnen eine reichmachende Reise durch drei Dekaden „Theologie interkulturell“!

Prof. Dr. Thomas Schreijäck

Como presidente de “Theologie interkulturell" e.V. les agradezco su interés por el proyecto interdisciplinario de la Facultad de Teología Católica de la Universidad“ Johann Wolfgang Goethe“ en Francfort del Meno.

En el año académico 2014/2015 “Theologie interkulturell” celebró su trigésimo aniversario. Con motivo de este acontecimiento se publicó el folleto, “Treinta Años de Theologie interkulturell” en el cual se ofrece, de una manera informativa e ilustrativa, una visión panorámica del trabajo de “Theologie interkulturell” en las pasadas tres décadas. Este folleto documenta desde diversos puntos de vista el exitoso devenir de nuestro proyecto, desde su fundación en 1985 en el seno de la facultad de Teología Católica de la Universidad J.W. Goethe en Francoforte del Meno. Nuestro aniversario coincide con el centenario de la fundación de la Universidad J.W. Goethe y con el cincuentenario de la clausura del Concilio Vaticano II. Sin estas dos referencias no sería concebible el desarrollo de “Theologie interkulturell” en la historia aquí documentada. 

A lo largo de las tres décadas de vida de este proyecto hemos ido acumulando innumerables contactos de importancia y sobre todo amistades muy valiosas lo cual es motivo de entusiasmo y alegría pues todos ellos nos han llevado a establecer vínculos de cooperación con universidades, naciones y continentes, mismos que, a su vez, han fructificado en investigaciones con resultados impresionantes.

Cuando en 1985 se fundó “Theologie interkulturell”, a algunos les aparecía el título y los objetivos del proyecto como algo exótico; para otros, incluso, era un proyecto arriesgado. Hoy en día, sin embargo, ante los procesos progresivos de globalización y las violaciones a nivel mundial de los principios elementales de justicia, paz y conservación de la creación, nadie cuestiona más el significado y la perentoriedad del diálogo intercultural e interreligioso.

Durante estas tres décadas pasadas, “Theologie interkulturell” se ha desarrollado como un programa comprensivo en la investigación y en la enseñanza que impregna y atraviesa todas las disciplinas teológicas, lo cual es todavía único en Alemania y decisivo para el perfil académico de la facultad de Teología Católica de la Universidad de Francoforte del Meno.

“Theologie interkulturell” pretende impulsar al nivel de la teología académica un proceso educativo que no se limite solamente a la investigación en las diversas disciplinas teológicas, sino que sensibilice desde el principio a los estudiantes con respecto a que la fe, el pensamiento teológico y el compromiso solidario basado en una convicción religiosa no son exclusivos del cristianismo en Europa Occidental, además de que las interdependencias a un nivel global no sólo existen a nivel del mercado. El proyecto se abre a la espiritualidad, religiosidad y a la forma distintiva de hacer teología de hombres y mujeres de otros contextos culturales, esto no con la intención de negar la propia tradición sino con la pretensión de integrar, de una manera natural, al horizonte mundial de la iglesia en la enseñanza e investigación de la teología y de esta manera ampliar el propio horizonte teológico.

Nuestro proyecto educativo y de investigación vive gracias al compromiso de sus miembros, a sus cuotas y a las diversas donaciones exteriores. Para poder seguir sosteniendo este proyecto de manera exitosa en el futuro dependemos cada vez más de subsidios económicos. Quiero aquí invitarlos a informarse sobre la historia y los objetivos de “Theologie interkulturell”, así como acerca de los profesores invitados y sus trabajos, sobre los proyectos de investigación, simposios interdisciplinarios e intercambios culturales que se han llevado a cabo desde su fundación. También podrán informarse sobre la asociación que financia y fomenta el proyecto así como sobre las posibilidades de apoyo económico al mismo.

¡Les deseo un viaje enriquecedor a través de más de tres décadas de “Theologie interkulturell”!

Prof. Dr. Thomas Schreijäck


Am 13. Februar 1985 haben die Professoren der damaligen Wissenschaftlichen Betriebseinheit Katholische Theologie den Verein „Theologie interkulturell“ gegründet, um auf diese Weise die gleichzeitig ins Leben gerufene gleichnamige jährliche Gastdozentur „Theologie interkulturell“ finanzieren und organisieren zu können. 

Mit dieser Gründung sollten ernsthafte Konsequenzen aus neueren kirchlichen, kulturellen und politischen Entwicklungen für die hierzulande übliche Gestalt von Theologie gezogen werden: vor allem aus der Eröffnung einer weltkirchlichen Perspektive (Gesamtkirche als Gemeinschaft von Ortskirchen) – gegenüber einer zentristischen und eurozentrischen Sicht der katholischen Kirche, aus der Wiederentdeckung der ganzheitlichen Verheißung und Sendung des christlichen Glaubens (Politische Theologie, Befreiungstheologie) – gegenüber einer fragwürdigen Jenseits- und Innerlichkeitszentriertheit, aus der Neuentdeckung der Zusammengehörigkeit von Religion und Kultur (Inkulturation) – gegenüber deren neuzeitlicher westlicher Aufspaltung und Isolierung und schließlich aus der Entdeckung der Realität einer Vielzahl von Religionen (Theologie als Religionstheologie) – gegenüber einem falschen Absolutheitsanspruch der Kirche und des Christentums. 

Was sich damals abgezeichnet hat, ist inzwischen zu einer noch dringlicheren Frage geworden: Die großen Konflikte des 20. Jahrhunderts haben den Charakter von planetarischen Bedrohungen angenommen: Ökologie, Nukleartechnik, Gentechnik, der Gesamtkomplex des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, Armut und die Frage nach sozialer Gerechtigkeit bei zunehmenden Konzentrations- und Globalisierungstendenzen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die grundlegende Frage verstärkt, wie es gelingen kann, über den eigenen eng begrenzten Rahmen des religiösen, kulturellen, gesellschaftlichen oder nationalen Eigeninteresses hinauszugehen und auch die Bedürfnisse der Anderen und des Anderen, vor allem der Armen und Unterdrückten, zu berücksichtigen. 

Ein solches Ziel universaler Solidarität setzt kommunikative Lernprozesse von Einzelnen, aber auch von Gruppen und Gesellschaften voraus. Welche Ressourcen stehen hier zur Verfügung? Gerade solchen tiefgehenden und umfassenden Bedrohungen des Menschseins kann nur in einer gemeinsamen Anstrengung gewehrt werden. Bedeutet diese gemeinsame Anstrengung zugleich die Nivellierung oder Abschaffung der vielen verschiedenen Lebensformen, Traditionen, Kulturen, Ethiken und Identitäten? Bedeutet eine solche gemeinsame Anstrengung den Verzicht auf die Problemlösungspotentiale, die die jeweiligen Kulturen und Religionen in ihrem gesellschaftlichen, geographischen, ökonomischen Kontext entwickelt haben? 

Für die okzidentale Kultur bedeutet dies jedenfalls zuerst die Aufklärung über ihren eigenen historischen, politischen und weltanschaulichen Ethnozentrismus. Diese spezifische Form von Partikularität beansprucht immer noch allgemeine Gültigkeit. Sie übersieht dabei die Notwendigkeit, einen Dialog mit anderen Kulturen und Religionen zu führen, was immer auch bedeutet, voneinander zu lernen. 

Deshalb wurde von Anfang an nicht von einer interkulturellen Theologie im Sinne einer alle Kulturen übergreifenden und von allen möglichen Kulturen angereicherten Theologie gesprochen. Die Arbeitshypothese von „Theologie interkulturell“ war viel vorsichtiger: „Theologie auf interkulturelle Weise treiben heißt einerseits, das zu denken, was fremde Erfahrungen mit dem Evangelium, also kulturell anders bestimmte Christen und Gemeinden, uns zu denken geben. Und andererseits bedeutet es, bei unserer theologischen Arbeit immer mit zu bedenken, was unsere Erfahrungen mit dem Evangelium kulturell anders bestimmten Christen und Gemeinden zu denken geben“ (Kessler/Siller 1986). 

Die interkulturelle Auseinandersetzung steht den Staaten der sog. „Ersten Welt“ nunmehr auch deswegen bevor, weil Migrationsbewegungen (sei es aus ökonomischen Gründen, sei es aus politischen und humanitären Gründen) soziale Konflikte, politische Konflikte, interkulturelle Konflikte und interreligiöse Konflikte verschärfen werden. Da die traditionellen europäischen Lösungsvorschläge für diese Konflikte: Modernisierung, Entwicklung, Integration fragwürdig geworden sind, beginnt die Suche nach neuen Wegen und Modellen, die zwischen universalistischen und partikularistischen Perspektiven miteinander. Bei aller Betonung des partikulären Charakters der Kultur und einer strikten Abweisung falscher Absolutheitsansprüche einer Kultur, Gesellschaft, Religion oder Nation hält „Theologie interkulturell“ – gegen jede postmoderne Mode – an der Einheit des Menschseins, an der Einheit der Wahrheit und Gerechtigkeit, an der Einheit des Glaubens und auch an der universalen Bedeutung der eigenen religiösen und kirchlichen Glaubenserfahrung fest. „Theologie interkulturell“ hat deshalb auch den Charakter einer wechselseitigen Kritik und eines engagierten Ringens, um auch auf diesem Weg der größeren Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes einen Raum in dieser heutigen Welt zu geben. 

Der Verein wurde 2019 aufgelöst. Gegenwärtig werden Projekte und Anliegen von Theologie interkulturell innerhalb des Fachbereichs Katholische Theologie neu strukturell verankert.

Die interkulturelle Auseinandersetzung steht den Staaten der sog. „Ersten Welt“ nunmehr auch deswegen bevor, weil Migrationsbewegungen (sei es aus ökonomischen Gründen, sei es aus politischen und humanitären Gründen) soziale Konflikte, politische Konflikte, interkulturelle Konflikte und interreligiöse Konflikte verschärfen werden. Da die traditionellen europäischen Lösungsvorschläge für diese Konflikte: Modernisierung, Entwicklung, Integration fragwürdig geworden sind, beginnt die Suche nach neuen Wegen und Modellen, die zwischen universalistischen und partikularistischen Perspektiven miteinander. Bei aller Betonung des partikulären Charakters der Kultur und einer strikten Abweisung falscher Absolutheitsansprüche einer Kultur, Gesellschaft, Religion oder Nation hält „Theologie interkulturell“ – gegen jede postmoderne Mode – an der Einheit des Menschseins, an der Einheit der Wahrheit und Gerechtigkeit, an der Einheit des Glaubens und auch an der universalen Bedeutung der eigenen religiösen und kirchlichen Glaubenserfahrung fest. „Theologie interkulturell“ hat deshalb auch den Charakter einer wechselseitigen Kritik und eines engagierten Ringens, um auch auf diesem Weg der größeren Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes einen Raum in dieser heutigen Welt zu geben. 

Der Verein wurde 2019 aufgelöst. Gegenwärtig werden Projekte und Anliegen von Theologie interkulturell innerhalb des Fachbereichs Katholische Theologie neu strukturell verankert.

Die Satzung des ehemaligen Vereins können Sie hier herunterladen.

Satzung des Vereins „Theologie interkulturell e.V.“

Kontakt

Postanschrift für Briefe:

Goethe-Universität
Fachbereich Katholische Theologie
Theologie interkulturell
60629 Frankfurt am Main

Telefon: 069 / 798 - 33340
Fax: 069 / 798 - 33353
 
Beate.Mueller@em.uni-frankfurt.de


Anfahrt

Die Veranstaltungen im Rahmen von Theologie interkulturell finden normalerweise in den Räumlichkeiten des Fachbereichs Katholische Theologie statt. Eine Anfahrtsbeschreibung für die Anreise mit dem PKW oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln finden Sie hier.